Beschreibung
Schumanns Hornsonaten entstanden in den Jahren 1936/37. Bedenkt man das dünne Repertoire das sich Hornisten aus dieser Zeit bietet, ist es mehr als verwunderlich, dass diese beiden Meisterwerke so lange ihren Dornröschenschlaf halten konnten. Beide Sonaten sind im Aufbau ähnlich angelegt, wobei op. 118 eine der wenigen dreisätzigen Sonaten Schumanns ist.
In den Kopfsätzen glänzen die Stücke mit lyrisch-melancholischen Elementen, wobei stark rhythmisch geprägte Passagen die beiden Ecksätze sehr abwechslungsreich gestalten. Virtuose Momente finden sich jeweils in den Finalsätzen, die die Werke zu einem fulminanten Ende bringen. Die Hornstimmen bewegen sich vorwiegend in der vollen, sonoren Mittellage, wobei auch gelegentliche „Ausbrüche“ bis zum notierten as” nicht fehlen. Die geschickte Behandlung der Klangbalance, der Möglichkeiten auf dem frühen Ventilhorn sowie die innere Verwobenheit der Themenspreizung zwischen Horn und Klavier machen die Sonaten zu einem überaus plastischen Zeugnis Schumanns ausgereifter Kompositionskunst.